100 Augen sehen mehr als 2? Kann sein – muss aber nicht…
Stellen Sie folgendes Szenario vor: Sie starten eine Kampagne für ein großartiges Projekt, haben tolle Ideen, die sich – und das ist nicht selbstverständlich – ohne allzu großen personellen und finanziellen Aufwand umsetzen lassen.
Sparhäuser, gebaut von den Tischlern der Marli Werkstätten, bemalt von Schülerinnen und Schülern des Katharineums, jedes ein Unikat, sollten als »Ein Haus für Lübeck« erkennbar sein und verteilt werden.
Der Text für die »Fähnchen«, die eine Identifizierung gewährleisten, wurde entworfen, für gut befunden, gedruckt und begeistert auf eigens dafür vorgesehene »Fahnenmasten« gesetzt. Wir waren glücklich, als wir die ersten Häuser in Lübecker Geschäften, Institutionen und bei Privatleuten verteilen konnten.
Um die Geschichte abzukürzen, unser Glück währte nicht lang. Zwei Augen, nämlich das Paar einer Kollegin, sahen, was mindestens 100 andere in kollektiver Projektblindheit übersahen: wir warben um Spenden für ein Hospitz- und Palliativzentrum und meinten doch ein Hospiz- und Palliativzentrum.
Die »Fähnchen« sind inzwischen korrigiert und ausgetauscht. Vielleicht sollten wir in Zukunft doch eher nur 2 scharfe Augen auf unsere Texte schauen lassen, die anderen 100 können sich ja dann am Ergebnis freuen.
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